Nein. In der Behandlung von trans* Jugendlichen werden wohlüberlegte Entscheidungen getroffen: Therapeut*innen und Psychiater*innen sind bei jeder jugendlichen trans* Person mehrere Jahre lang eingebunden, bevor Maßnahmen ergriffen werden.
Frühestens mit dem Einsetzen der Pubertät startet eine medizinische Behandlung mit Pubertäts-Blockern. Trans* Jugendliche treffen diese und jede weitere Entscheidung erst nach ausführlicher Beratung.
Zu den sogenannten geschlechtsangleichenden Maßnahmen zählen etwa die Einnahme von Östrogen bzw. Testosteron oder chirurgische Eingriffe. Sowohl Hormon-Therapien als auch operative Maßnahme werden sorgfältig medizinisch und therapeutisch begleitet. Operationen finden vor Vollendung des 18. Lebensjahres nur sehr selten statt.
Wichtig zu wissen ist: Viele trans* und nicht-binäre Personen wollen keine bzw. nicht alle medizinisch möglichen geschlechtsangleichenden Maßnahmen. Welche Maßnahmen Personen für sich in Betracht ziehen, ist sehr individuell. Dennoch gilt der Wunsch nach Hormontherapie und Operationen vielen cis Menschen als „Echtheitsbeweis“ für das Trans*sein.
Diese Sichtweise kann Druck auf trans* Personen ausüben. Die individuellen Bedürfnisse der trans* Personen müssen im Zentrum der Behandlungen stehen, damit sich jede Person für oder auch gegen medizinische Transitionsschritte entscheiden kann.
Quelle: LSVD