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“Trans* Jugendlichen wird geschadet, weil ihnen zu schnell Pubertäts-Blocker verschrieben werden”

Nein. Pubertäts-Blocker werden weder zu schnell verschrieben und noch verändern sie den Körper der Jugendlichen. Pubertäts-Blocker sind Medikamente, die bei cis und trans* Jugendlichen eingesetzt werden, um den Beginn der Pubertät zu verzögern. Die Behandlung ist umkehrbar.

Pubertäts-Blocker stoppen die Entwicklung des Körper. Sie verändern diesen aber nicht. Werden Pubertäts-Blocker abgesetzt, setzt auch die Pubertät wieder ein. Nebenwirkungen wie Stimmungs-Schwankungen oder Hitze-Wallungen während der Einnahme sind selten und vorübergehend. Mögliche langfristige und ebenfalls seltene Nebenwirkungen wie eine Veränderung der Knochendichte auch über die Einnahme hinaus gelten als Grund, um die Behandlung nicht länger als nötig fortzuführen.

Anders als häufig dargestellt, ist es für trans* Jugendliche enorm schwer, Pubertäts-Blocker zu bekommen. Ärzt*innen verschreiben Pubertäts-Blocker erst nach einer Diagnose und ausführlicher Beratung. Oftmals vergehen Monate oder Jahre, bis es überhaupt zu einem Termin für ein Erstgespräch kommt.

Die Einnahme von Pubertäts-Blockern verschafft trans* Jugendlichen Zeit. Damit müssen sie gerade keine übereilten Entscheidungen treffen, aus Angst bzw. aus dem Druck heraus, dass die Pubertät einsetzt. Die Behandlung ist losgelöst und unabhängig von einer rechtlichen Änderung des Namens oder Geschlechtseintrags.

Die Einnahme von Pubertäts-Blockern wird von geschlechtsangleichenden Maßnahmen wie etwa der Einnahme von Hormonen oder Operationen unterschieden. An die Behandlung mit Pubertäts-Blockern kann, muss aber nicht eine Hormontherapie mit Testosteron / Östrogenen oder eine Operation anschließen. Das heißt, die Behandlung mit Pubertäts-Blockern ist ergebnisoffen. Die Jugendlichen können sich jederzeit entscheiden, die Einnahme zu beenden. Nach einer Absetzung entwickelt sich der Körper auf dieselbe Weise weiter, wie er es auch vor der Medikamenten-Einnahme getan hätte.

Die Pubertät ist für viele trans* Personen herausfordernd, weil sich der eigene Körper in eine Richtung entwickelt, die als unangenehm erlebt wird. Das erzeugt bei einigen trans* Personen großes Unwohlsein (in der Fachsprache Dysphorie genannt).

Wie Studien zeigen, leiden trans* Jugendliche oft stark, wenn sie in der Pubertät keinen Zugang zu trans*spezifischer Gesundheitsversorgung haben. Das Risiko eine Depression, Angststörung oder Suizidgedanken zu entwickeln ist erhöht.

Dagegen verringert die Einnahme von Pubertäts-Blockern Suizidgedanken. Weitere psychische Belastungen bei trans* Jugendlichen nehmen stark ab bzw. das Wohlbefinden und die Zufriedenheit steigt. Trans* Jugendliche, die von ihrem Umfeld unterstützt werden und in ihrer Identität anerkannt werden, zeigen sich nicht stärker psychisch belastet als cis Jugendliche.

Wenn trans* Jugendlichen Pubertäts-Blocker verweigert werden, hat das starke negative Effekte, die nicht rückgängig gemacht werden können. Denn im Gegensatz zur Einnahme von Pubertäts-Blockern ist die Pubertät nicht umkehrbar: Ist die Pubertät einmal durchlaufen, wird es für viele trans* Personen später wesentlich schwieriger, in ihrem Identitätsgeschlecht zu leben. Sie werden dann ihr weiteres Leben lang eher als trans* „erkannt“. Das führt zu einem höheren Risiko, Diskriminierung und Gewalt zu erfahren.

Diese Risiken, die durch ein Vorenthalten der Behandlung im Jugendalter entstehen, und die positiven Effekte von Pubertätsblockern werden in der öffentlichen Diskussion leider häufig vernachlässigt.

Quelle: LSVD

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