Während die überwiegende Mehrheit der trans* Jugendlichen mit den medizinischen Behandlungen sehr zufrieden ist, wird gegen Pubertäts-Blocker und Hormontherapie immer wieder der Fall “Keira Bell” angeführt.
Keira Bell verklagte eine Klinik, die ihr auf eigenen Wunsch als Teenager pubertäts-blockierende Medikamente und Testosteron verschrieben hatte. Kurzzeitig verbot ein Gericht es daher britischen Ärzt*innen, Pubertätsblocker an unter 16-jährige Jugendliche abzugeben, selbst wenn die Eltern damit einverstanden wären.
Dieses Verbot wurde im September 2021 durch die nächsthöhere Instanz wieder aufgehoben. Es sei unangemessen, eine allgemeine Altersgrenze für die Einwilligungsfähigkeit zu definieren. Über die Einwilligungsfähigkeit haben die Ärzt*innen zu entscheiden, keine Gerichte, so das Urteil. Der Weg über die Gerichte würde außerdem dazu führen, dass trans* Jugendlichen prinzipiell eine Behandlung verweigert wird. Das dürfe nicht sein. Zudem trugen die Richter*innen der Klinik auf, ihre Wartezeiten für Termine deutlich zu verkürzen, um den Bedürfnissen von trans* Jugendlichen gerecht zu werden.
Der Fall Keira Bell spricht demnach für eine medizinische Begleitung von trans* Jugendlichen und nicht für das Gegenteil.
Quelle: LSVD